Da uns am Sonntag die Sonne wieder einmal vor die Tür lockte, beschlossen wir, endlich mal den Abstecher zur Domäne Dahlem in den Süden von Berrlin zu wagen. Die Lobhuddeleien sowohl virtuell als auch im Bekanntenkreis überschlugen sich geradezu, wenn es um das ländliche Idyll inmitten der Großstadt ging. Tatsächlich machte das Landgut und Museum auf seiner Homepage einen netten Eindruck, auch wenn von der Berliner Großstadt schon nichts mehr übrig ist, wenn man im von Villen geprägten Berlin-Dahlem die U-Bahn verlässt.
Doch einmal auf dem Landgut angekommen, verließ mich die Begeisterung schnell. Tiere gab es nur fernab des Publikums, sorgsam hinter Elektrozäunen „geschützt“. Überhaupt war fast alles, um das Menschenhände einen Zaun bauen konnten, tatsächlich eingefriedet. So bleib uns, wie dem Rest der Besucher, das Herumtrotten um die Felder auf einem Rundweg. Gut, es gab auf halber Strecke auch einen Querweg, so dass man auch ganz kreativ in Form einer acht hätte laufen können.
In Ermangelung weiterer Spielmöglichkeiten nahmen viele Kinder ein paar kleinere Bäume zum Klettern in Beschlag. Deren Rinde verriet, dass Kinder das nicht erst sei jedem Wochenende zu nun pflegten. Kurzum, uns zog es schnell wieder nach Draußen. Hier waren zu viele Leute auf zu engem Raum. Das nächste Mal, wen uns nach Landgut zu Mute ist, werden wir wohl wieder einen Abstecher nach Brandenburg machen.
Zum Glück fiel uns bei einem Eis in einer nahegelegenen Eisdiele ein, dass der Botanische Garten nur einen kleinen Fußmarsch entfernt lag. Dort angekommen, genossen wir die die Weite des Geländes und die ersten prachtvollen Blüten. Die Magnolien waren noch nicht ganz soweit, dafür aber einige sehr frühe Kirschbäume, ein paar sehr späte Krokusse, viele kleine Blumen, deren Namen ich nicht kenne und die knallgelben Blüten des Aronstabes, die allerdings einen fürchterlichen Gestank von sich gaben.
Um der Idylle noch die Krone aufzusetzen, waren Kind 1.0 und 2.0 die Friedfertigkeit in Person und flanierten zumeist Hand in Hand durch die Anlagen. Erst als die letzten Vorräte an Broten und Obst vertilgt waren und die Füße langsam nicht mehr wollten, traten wir den Heimweg an.
Schön war’s letztendlich doch, dort im Süden.