Ich habe eine Wunschliste für private Wünsche. Ich habe To-Do-Listen für meinen Job. Aber einer Liste mit guten Vorsätzen fürs neue Jahr habe ich nicht. Wer weiß, wie viel ich davon in die Tat umsetzen würde, wenn ich eine solche Liste hätte. Aber je näher die Fastenzeit rückt, desto öfter drehen sich die Tischgespräche mit den Kollegen auch um Themen wie Verzicht, Nachhaltigkeit und natürlich auch um die guten Vorsätze im neuen Jahr – schließlich haben wir Januar und das Thema ist noch frisch. Meine Mama, der wir mal eine Mitgliedschaft im deutschen Jugendherbergswerk geschenkt hatten, damit sie mit ihren Enkeln ein paar Tage Oma-Enkel-Urlaub machen kann, buchte kurzerhand eine Woche Rohkost-Fasten und Wandern im Harz. Gesagt, getan eben. Ich finde es toll.
Oder ein geschätzter Kollege von mir, der nicht nur den Entschluss fasste, ab 2012 ökologisch-nachhaltiger zu leben, sondern seine Gedanken und Taten auch in seinem Blog „Mein persönliches Umwelt-Tagebuch“ festhält. Und auch bei so vermeintlichen Kleinigkeiten wie Wattestäbchen und Kaffeebecherdeckelngenauer hinschaut. Wer weiß, wo das mit dem Bloggen bei ihm noch hinführt.
Sicher nicht ganz so weit wie bei Richard, Rochelle und Verona Strauss aus England, die inzwischen wohl fast nur noch als die Zero-Waste-Family (die Null-Müll-Familie) bekannt ist. Die Familie wollte ursprünglich den Hausmüll so weit reduzieren, wie es eben geht, machte es sich dann zum Ziel, dass nur noch eine Tonne voll Müll im Jahr geleert werden muss und versucht nun, keinen Müll mehr in die Tonne werfen zu müssen. Inzwischen wurde die Zero-Waste-Family durch sämtliche Medien gereicht und hat es geschafft, dass mittlerweile Prominente wie Vivienne Westwood in Gastartikeln des Familienblogs Tipps geben, wie man den Verpackungsmüll bei Lebensmitteln reduzieren kann.
Ist es nicht doch an der Zeit, dass ich zumindest meine gedankliche Liste der guten Vorsätze fülle? Und wie sieht eigentlich unsere ganz persönliche Müllbilanz aus? Zumindest für den kleinen Einkauf morgen stecke ich mir schon mal den Stoffbeutel in die Tasche.