Ich liebe diese faulen Wochenenden in der Stadt, aber manchmal packt mich die Landlust. Ich kann dann immer nur hoffen, dass ich den Rest der Familie damit anstecken kann.
Und wir? Wir quartieren uns von Freitag bis Sonntag auf Gut Boltenhof in der Nähe von Fürstenberg an der Havel ein. Noch ehe wir den Kopfsteinpflasterweg zu Ende gehen können, werden wir gerufen. Ob wir Lust hätten, die Tiere zu füttern? Na klar. Die Rezeption kann warten.
Nach einer knappen dreiviertel Stunde haben wir alle rote Wangen, dreckige Schuhe und eine Mission für den nächsten Tag. Viele, viele Eicheln wollen meine Kinder sammeln, denn diese – so haben sie gelernt – sind ein Leckerbissen für die Ziegen, Schweine, Ponys, Esel und Schafe.
Ich sehe meine Chance am Frühstückstisch gekommen und ich bringe das Thema Wandern ins Spiel. Wie wäre es mit einer Spurensuche im Wald? Es wäre doch gelacht, wenn wir nicht auch schnell eine Eiche unter all den Bäumen im Wald ausfindig machen können.
Eine wunderbare, riesige Eiche steht gleich neben dem Gutshaus. Das entdecken meine großen Kinder schnell, aber sie lassen sich dennoch auf eine kleine Wanderung ein. Schließlich hat uns der Gastgeber höchst persönlich versprochen, wir dürften auf unserem Weg sogar über das Gatter der Kuhweide klettern.
Das Abenteuer beginnt direkt hinter dem kleinen, noch teils verwilderten Gutspark von Gut Boltenhof. Während ich noch von Herbstfarben schwärme und die frische Luft tief einatme, sind die Kinder auf der Suche nach dem perfekten Wanderstock, klettern über gefällte Baumstämme und rufen mir schließlich zu, ich solle jetzt auch endlich über den Zaun klettern.
Ein Muhen aus der Ferne erinnert uns auf einmal daran, dass wir hier nicht an irgend einen Wiesenrand entlanglaufen. Der kleine Trampelpfad befindet sich auf dem Weideland der Rinder vom Gut Boltenhof. Schon bald entdecken wir die Weiderinder. Sogar ein paar Kälbchen sind dabei. Während das kleine Mädchen tief beeindruckt auf Abstand bleibt, traut sich mein großes Mädchen ganz nah heran.
Später entdecken wir noch einen Hochsitz und den kleinen See, der allerdings Großer Feuermörsersee heißt. Das Seeufer ist sumpfig und von Schilf gesäumt. Es dauert keine zwei Minuten, da sind Vater und Sohn Richtung Seeufer verschwunden. Ich bleibe mit den Mädchen zwischen Haselsträuchern zurück und mein großes Mädchen freut sich. Der große Bruder hat ihr nämlich das Schnitzmesser überlassen sie macht sich eifrig an die Bearbeitung ihres Wanderstocks.
Die Jüngste will auch schnitzen. Aber letztendlich findet sie sich damit ab, dass sie das Messer nicht haben darf und untersucht stattdessen das weiche Moos mit ihrem eigenen Schneideschwert, wie sie ihren Stock jetzt nennt.
So viel frische Luft macht irgendwann hungrig. Wir beschließen, für den Rückweg eine Abkürzung über die Wiesen zu nehmen. Außerdem frischt der Wind gerade ziemlich auf.
Wieder auf Gut Boltenhof angekommen, vergessen die Kinder plötzlich, dass sie eben noch behaupteten Hunger und keine Lust mehr zum Laufen zu haben. Jedes stürmt in eine andere Richtung davon. Zu den Tieren, zum Spielzimmer und zur großen Schaukel am Baum.
Erst viel später fällt ihnen ein, dass wir doch eigentlich ganz viele Eicheln für die Tiere sammeln wollten. Welch ein Glück, dass sie dafür nicht noch einmal den Gutshof verlassen müssen. Schnell wird das Töpfchen voll und der Inhalt in den großen Beutel umgefüllt, den ich eigens für die Eicheln mitgenommen habe. Sogar die Jüngste hilft mit.
Als schon fast Zeit für Kaffee und Kuchen ist, essen wir dann eine deftige Linsensuppe im Gutshaus. Dazu gibt es frisches Brot und Butter. Wir sitzen am großen Eichentisch, schmatzend, schlürfend und ziemlich glücklich. Die Tiere profitieren später am Abend von extra vielen Eicheln zum Naschen.
Am Sonntag bei der Abreise kaufe ich noch im Hofladen ein. Apfelsaft für die Kinder, Apfelwein für die Großen, Lindenblütenhonig und kandierte Kürbiskerne. Wir wollen den Tag noch für einen Abstecher ins nahegelegene Himmelpfort nutzen. Dort, so weiß in Berlin ja jedes Kind, befindet sich ein Postamt vom Weihnachtsmann.
Eigentlich wollte ich noch ganz dekorativ einen schönen roten Apfel neben die Flasche legen und ein Foto machen. Nun ja, daraus ist nichts geworden. Den Fotobeweis gibt es hier…
Das sieht sehr idyllisch aus. Ich bin ja ein bekennender Landlust-Fan ;-). Und in die Zeitung schaue ich auf jeden Fall auch mal rein. Liebe Grüße, Ines
Hallo Ines,
wie ich immer sage: „Das Schöne an Berlin ist ja, dass so viel Brandenburg drumherum ist.“
Liebe Grüße, Sophie!
Liebe Sophie,
das schaut aber nach einem schönen Tag auf dem Land aus. Herrlich!
Ganz ganz lieben Dank für die Verlinkung. Der Apple Crumble war herrlich lecker. Er ist nicht einmal einen Tag alt geworden. :D
Herzliche Grüße
Janina
Hallo Janina,
das glaube ich gern! :-)
Liebe Grüße, Sophie!
Oh so ein schöner Post! Wir brauchen auch die yummie.
Hallo Steph,
hab vielen Dank.
Heute werde ich dann mal die Tipp- und Grammatikfehler ausbügeln. ;-)
Ich blogge einfach immer zu so später Stunde, dass die Konzentration flöten geht. Umso schöner, dass dir der Post so gefällt.
Liebe Grüße, Sophie!
Wow, das sieht es schön aus da!
Eine Frage habe ich. Kann man das Heft auch irgendwo bestellen? Bei ist der nächste Edeka einfach zu weit weg.
Gruß, Manu
Liebe Manuela,
soweit ich weiß, gibt es das Heft nicht zum Bestellen, sondern direkt im Geschäft. Aber ich frage gern mal an, ob es auch eine Abo-Variante gibt.
Viele Grüße, Sophie