Man sieht es schon auf dem Foto: Ich bin nach der ganzen Windelschlepperei auch unter die Windelbestellerinnen gegangen. Normalerweise habe ich immer dann, wenn die Windeln der Lieblingsmarke im Angebot und die dazu passenden Windelcoupons wieder im Hause waren auf den Weg zum Drogeriemarkt meines Vertrauens gestiefelt und kam mit einem Karton zurück. Dabei weiß ich es ja seit der kleinen Windelstatistik: Je nachdem, welche Windelgrößen und Marken im Einkaufswagen landen, schleppen Eltern während der Wickelzeit ihres Kindes ungefähr 220 Kilo Windeln nach Hause.
Also dachte ich mir, ich mache es wie die ganz modernen Mütter aus der Werbung. Jetzt werden die Windeln mal nicht mehr geschleppt, sondern schön bequem nach Hause bestellt. Im Online-Shop windeln.de unter der Rubrik „Windeln und Wickeln“ bekam ich angesichts der vielen Unterkategorien erst einmal einen kleinen Schock. Windeln, Wickeltaschen, Wickelauflagen, Feuchttücher, Mullwindeln und Pucktücher, Schmusetücher, Schwimmwindeln, Stoffwindeln, Wickeltisch-Heizstrahler, Windeleimer und Kassetten, Toilettensitze und Tröpfchen.
Himmel, hilf! Ich wollte doch nur Windeln. Aber einfach nur Windeln sind der Auswahl nicht genug. Immerhin muss man schon wissen, ob man Babywindeln, Nachtwindeln, Neugeborenenwindeln, Trainingswindeln oder Öko-Windeln möchte.
Zum Glück fand ich schnell unsere Stamm- und Hausmarke und musste mich dann nur noch entscheiden, welche Packungsgröße es sein darf. Hier wäre die kühle Rechnerin in mir gefragt gewesen, denn leider stand bei den ganzen Windelangeboten nie da, welcher Grundpreis (also Preis pro Windel) hinter dem Angebot steckt. Ich habe mich dann einfach für die Windeln im Gigapack entschieden, weil das die Packungsgröße ist, die ich so nie nach Hause schleppen würde und die es im Supermarkt meines Wissens auch nicht (mehr) zu kaufen gibt.
Noch ein paar Kinkerlitzchen wie Schaumbad und Kinderpflaster dazu, damit das Ganze versandkostenfrei nach Hause kommt. Bei den Kinderpflastern habe ich mich nur schwer zwischen Blümchenpflaster und Krabbelkäferpflaster entscheiden können. Es sind letztlich aber die Blümchen geworden. Als Fan von bunten Blechdosen aller Art, haben wir von Moses Pflaster schon die Piratenausgabe im Haus. Als Kontrastprogramm nun also Blümchen für die Wehwehchen.
Zurück zur Bestellerei: Nach ein paar Tagen der Schock. Eine Benachrichtigung im Briefkasten, dass ein Paket aus dem Paketshop abzuholen sei. Selbiger Paketshop lag aber gut einen Kilometer weit weg. Nicht falsch verstehen, ich laufe gerne und viel und halte einen Kilometer für einen Klacks. Aber wenn ich mir schon mal eine ganze Ladung Windeln ins Haus kommen lassen will, dann möchte ich sie bis in die Wohnung geliefert bekommen und nicht weiter schleppen müssen als sonst. Eigentlich hätte ich es wissen müssen, dass bei einer 30-Stunden-Woche die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass der Paketbote und ich persönlich aufeinander treffen. Der erhoffte Komfort durch das Bestellen von Windeln kann schnell komplett dahin sein.
Zum Glück stellte sich das Ganze als Fehlalarm heraus. Was da im Paketshop landete, war klein, leicht und echt knuffig und wird in den nächsten Tagen seinen Weg in einen eigenen Blogartikel finden. Das große Paket kam am Folgetag an. In der Mittagspause las ich die E-Mail dass mein Paket laut Sendungsverfolgung um 9:55 Uhr bei einem Nachbarn zugestellt worden sei. Am Abend musste ich es dann genau eine Treppe hinunter tragen. Während ich den Inhalt im Schrank verstaute, nahm der Nachwuchs den Karton in Beschlag.
Aber ob ich beim nächsten Mal die Windeln wieder bestellen werde anstatt selbst zu tragen? Ich weiß es nicht. Aber ich habe ja jetzt einen Gigapack lang Zeit, mir das zu überlegen…