Wenn Blogger in einem Workshop mit dem Titel „Bloggen als Business“ aufeinander treffen, dann vermutet man sicher, dass sich die Gespräche um Business Plan, Page Impressions, Werbeeinnahmen, USP bis hin zur bösen Kaltaquise drehen. In vielen Kreisen, besonders unter Kreativbloggern gilt es bisweilen als „unfein“, das Bloggen mit Business in einem Atemzug zu nennen. Auf der anderen Seite wünschen sich viele Blogger insgeheim, den „richtigen“ Job an den Nagel hängen und allein vom Blog leben zu können. Ich war dabei beim Blogst Workshop „Bloggen als Business“ am vergangenen Wochenende in den Etsy Labs Berlin, nicht zuletzt, weil ich mich freute, dort vertraute Gesichter zu sehen und neue Menschen zu treffen.
Unter dem Hashtag #blogst wurde fleißig getwittert und Schnappschüsse füllten die Timelines bei Instagram. Visitenkarten wurden getauscht. Und tatsächlich ging es vor allem um die angekündigten Schwerpunkte des Workshops:
- Blogs als Vermittler. Oder: Warum Firmen auf Blogger-Marketing setzen.
- Die wachsende Welt der Blogger-Marketing-Formate.
- BLOGgen als Business. Das Ende vom Spaß?
- Vertrauen vs. Werbung? Oder: Welche und wie viel Werbung verträgt mein Blog?
- (M)Ein Blog-Business-Konzept: Kunden gewinnen, Leser/innen binden, Spaß behalten und Geld verdienen.
Und doch waren es neben den interessanten Inhalten vor allem die Menschen hinter den Blogs, die mich am meisten beeindruckten. Die Gedanken kreisen noch immer und lassen sich nur schwer zusammen fassen. Gerade weil die Mischung unterschiedlicher Blogthemen und Bloggern diese Runde so vielseitig machte, will ich auch die Blogger zu Wort kommen lassen.
Birgit von EmmaBee schrieb in ihrem Blogartikel „Wenn zwei Welten sich miteinander verbinden“ über die Zusammensetzung der Workshop-Teilnehmer: „…diese wunderbare Mischung machte den Horizont noch etwas weiter, Träume ein klein wenig größer und die Köpfe um viele Gedanken reicher.“
Kerstin von Ein zweiter Blick schrieb „Sicher hatte man das alles schon einmal gehört, aber in dieser Art und durch die Gruppendynamik ergab sich oft eine andere Sicht der Dinge.“ in ihrem Artikel „Bloggen als Business (Blogst-Workshop in Berlin)“. Natürlich hätte man sich die Informationen auch irgendwie zusammen googeln können, aber manchmal bedarf es eines Workshops und der Gespräche mit anderen, um die Gedanken klarer zu fassen.
Elke von heim@kult spricht mir in ihrem Artikel „bin aus Berlin zurück, Spät, aber…“ aus dem Herzen, wenn sie schreibt: „Ich hoffe wir bleiben alle so quirlig kreativ, sozial und verstehen uns als Netzwerk…“, denn die deutsche Blogosphäre kann sich in Sachen Netzwerken noch eine Menge abschauen. Hierzulande wird noch zu oft das Süppchen im eigenen kleinen Kochtopf gerührt.
Friederike von freiseindesign stellte in ihrem Artikel „Blogst Workout im Hauptstadtquartier /// Bloggen als Business“ fest, „…nur wenn man sich austauscht, das eigene Tun durchleuchtet und gemeinsam reflektiert, fällt auf, was es zu verbessern gibt, welche Möglichkeiten noch brachliegen…“. Das, was als kollegiale Beratung schon längst in der Berufswelt ein Begriff ist, sollte man durchaus unter Bloggern häufiger praktizieren. Den eigenen Blog anderen Bloggern – auch und gerade aus anderen Sparten – zeigen und um konstruktives Feedback und Hilfestellung zu ganz konkreten Fragen bitten.
Auch Anette von Lebenslustiger schätzte es in ihrem Bericht vom „Blogst Workshop“ wie ich, dass wir …„einen ganzen Tag Zeit zum Austausch, Gedankenmachen, Netzwerken, Lernen und Sichklarwerden, wohin der eigene Blog denn werbungsmäßig steuern soll und ob überhaupt.“ hatten. Wann nimmt man sich denn schon die Zeit, einen ganzen Tag lang darüber nachzudenken, wohin die Reise in Sachen Werbung gehen soll? Zugegeben, wenn der Blog absolut werbefrei bleiben soll und man nicht nach einer kleinen Einnahmequelle schielt, dann stellen sich solche Fragen natürlich nicht.
Marisa von Engelenchen kennt auch das Phänomen, das ab einer gewissen Bekanntheit einsetzt. „LeserInnen, die vielleicht keinen eigenen Blog schreiben, können sich die Vielzahl der Mails, die einen mit der Zeit erreichen und die ein sehr breites Spektrum von Werbeanfragen beinhalten, gar nicht vorstellen.“, schreibt sie in ihrem Artikel „BlogSt in Berlin“. Was unterscheidet gute Kooperationsanfragen von schlechten und wie erkenne ich die? Wie viel Zeit kann und will ich als Blogger überhaupt in Kooperationen investieren?
Wenn man im Bekanntenkreis erzählt, dass man zu „denen da“ gehört, die bloggen, erntet man mitunter ein Stirnrunzeln und fragende Blicke. Doch Sandra von Pressesprecheralltag und Wortkonfetti schreibt in ihrem Blogartikel „B wie Blogst-Gedankenkarussell“ über das Bloggen, „…dass es kein belangloses Freak-Hobby ist,… sondern eine Leidenschaft, die Menschen zusammenbringt.“
Ein besonderer Dank geht an die Workshopperinnen Indre von MiMa und Ricarda von 23qm Stil für den Workshop. Ich freue mich, die beiden jetzt persönlich kennen gelernt zu haben. Vielleicht spricht da auch ein bisschen die NetWorkingMom aus mir, denn auch Ricarda und Indre sind berufstätige, bloggende Mütter. Nicht vergessen will ich auch die anderen Teilnehmer, die ich kennen gelernt oder wieder getroffen habe:
Lisa von so ein freitag, Rebecca von Elfenkind, Tanya von LucieMarshall, Lena, Brigitte von LittleStarBlog, Stephie und Anja von Princess Dreams Blog, Bianca von ElbCuisine, Stefanie von Golden & Pink, Janina von Kleinstyle, Christian von der feinen Billetterie, Peggy von Stoebern de Luxe, Nancy von Homemade-Factory und Chris von Ein Hochzeitsblog
Merci @ all!
Hört sich sehr interessant an. Ich kann mir sehr gut vorstellen, das in so einer schönen Runde eine tolle Dynamik entsteht.
Bloggen und damit Geld verdienen finde ich super, aber man sollte sich nicht wegen dem Geld verbiegen.
Liebe Grüße, Christian
Schöner Bericht.
Vielen Dank.
… und einen kleinen ästhetischen Niederschlag hat unser WS auch schon gefunden. Oder täusche ich mich?
Herzliche Grüße
I.
Hallo, vielen Dank für Deinen Blick auf den Workshop. Ist wirklich interessant wie jeder Teilnehmer es in seinem Blog darstellt. Eine große Vielfalt ! PS: Habe mich über Deinen Kommentar gefreut. VG Kerstin
…wunderbar zusammengefasst liebe Sophie! Danke!
schöne grüße aus münchen,
*bee
Das hast du wunderbar zusammengestellt – quasi eine Workshop-Essenz :) Hoffe, wir sehen uns mal wieder…alles liebe , Anette
Liebe Sophie, ein schöner Bericht, der einen harmonischen Workshop vermuten lässt, was mich sehr für dich und alle anderen Teilnehmer freut. Die Leidenschaft, die Menschen zusammenbringt, die unterschreibe ich und der Herr Bohne setzt seinen Pfotenabdruck drunter. Liebe Grüße aus Hessen, Sina
Sehr nett geschrieben!!! Und so lande ich endlich auch mal bei dir, denn ich habe es noch nicht geschafft, bei allen vorbeizuschauen… Liebe Grüße, Bianca