Faktenkontor, eine Beratungsgesellschaft für Unternehmens- und Vertriebskommunikation bescheinigt Twitter und Co in einer Pressemitteilung vom 7.10.2009 wenig Glaubwürdigkeit. „Twitter und Co. kein Ersatz für klassische Medien – Den Medien des Web 2.0 fehlt es an Glaubwürdigkeit“ heißt es da.
Ich lese den Artikel und weiß nicht, ob ich die Stirn runzeln oder einfach nur schmunzeln soll. Da hat jemand also eine Umfrage unter rund 1.000 Bundesbürgern gemacht um etwas herauszufinden, was eigentlich auf der Hand liegt. Soziale Medien sind kein Ersatz für klassische Medien. Aha.
Wollen sie denn je zum Ersatz werden? War das je der Anspruch? Wohl kaum.
Und können die Medien des Web 2.0 überhaupt glaubwürdig oder ungalubwürdig sein? Geschrieben wird immer noch von Menschenhand, egal ob die Plattform Twitter, Facebook, Xing oder Susis-Lilalaune-Blog heißt. So können allenfalls die Autoren glaubwürdig sein. Ein schlecht recherchierter Artikel wird für mich zum Beispiel nicht besser, weil ihn die BILD Zeitung auf Papier gedruckt hat.
Die Pressemitteilung zum Nachlesen gibt’s hier.
Ja, sehe ich ganz genau so: Ein Medium als glaubwürdig ode weniger glaubwürdig hinzustellen, macht wenig Sinn. Ich meine mich aber dunkel erinnern zu können, dass es die gleiche Debatte in den siebziger Jahren
über „das Fernsehen“ an sich gab. Ich sehe damit eher eine Reaktion auf ein, das noch relativ neues „Medium“, wenn man das so sagen kann „web 2.0“ und zwar von Leuten, die nicht bereit sind, sich auf
neue Herausforderungen einzulassen.
Ob Print, ob Fernsehen, Radio oder etwas anderes: Wir sollten immer gut prüfen, ob uns jemand „Hitlertagebücher“ aufbinden will.
Mathias Will