Eine Woche mit mehr Mut zum Ich

...nur die Schuhe waren doch nicht ganz Spielplatztauglich.

Was passiert eigentlich, wenn man von einem Bloggerevent wieder nach Hause kommt? Man schleppt in der Regel ein Beutelchen mit sich herum, das sogenannte Goodie-Bag. Manchmal nimmt man aber auch viel mehr mit, als in ein Goodie-Bag passt.

Mehr Mut zum Ich“ heißt die gemeinsame Kampagne von Rossmann und Dove, die ich schon durch Annas Blog Berlinmittemom kannte. Am vergangenen Wochenende ging es in Hamburg vor allem um das Thema Vorbild. Welche Selbstwahrnehmung habe ich eigentlich als Mutter? Was gebe ich als Vorbild in Sachen Schönheit an meine Töchter weiter? Wer sind überhaupt meine Vorbilder? Und habe ich vielleicht als Mom-Bloggerin eine besondere Verantwortung?

Heute war ein schöner, fauler Sonntag. Am Vormittag waren wir zu Hause, am Nachmittag auf dem Spielplatz um die Ecke. Während die Kinder magisch von der Wasserpumpe angezogen wurden und sich dort äußerlich langsam panierten Schnitzeln annäherten, hatte ich genügend Zeit, die Woche nach dem Event Revue passieren zu lassen. Tatsächlich hatte ich viel mehr Komplimente an andere Frauen verteilt, als ich das sonst tue. Sonst denke ich oft: „Oh, schönes Outfit, das sie da trägt.“, oder „Die Frisur sieht echt klasse aus.“, sage es aber nie. Vielleicht kennt ihr das ja.

Gleich am Montagmorgen war das anders. Mit mir und meinen Mädchen wartete eine ältere Dame am Fahrstuhl, um zur U-Bahn zu kommen. „Tolles Kleid!“, sagte ich, als sie bemerkte, dass ich sie offensichtlich musterte. Doch als wir den Fahrstuhl verließen, wusste ich, dass ich eigentlich etwas anderes sagen wollte. Nicht das Kleid war es, das mein Kompliment verdient hatte. Sie hatte das Kleid ausgesucht. Sie war es, die es an einem Montagmorgen mit dieser gewissen Grazie trug.

„Eigentlich wollte ich Ihnen sagen, dass das Kleid an Ihnen ganz toll aussieht!“

Mein neues Kleid ist übrigens (wenn man so will) ungeplante Folge eines Komplimentes vor dem Kindergarten. „Ach, das hab ich nur hier im Center gekauft, bei Street One.“, sagte mir eine Mutter fast schon flüsternd, als ich sie auf ihre tolle Tunika ansprach. Dazu muss man sagen, dass die Filiale hier vor Ort wirklich so aufgemacht ist, dass ich sie noch nie betreten habe, weil ich bisher davon ausging, frühestens in 20 Jahren zur Zielgruppe zu gehören. Sorry, lieber lokaler Handel, aber Street One spricht mich online definitiv eher an.

Ein Kleidungsstück, egal wo wir es kaufen, wie viel wir dafür bezahlen oder welcher Name auf dem Etikett steht, bleibt so lange ein Stück Stoff, bis wir es tragen. Und wenn eine Trägerin ein Stück Stoff durch ihre Ausstrahlung zu etwas Besonderem macht, dann sollte man sie das ruhig wissen lassen.

Vielleicht gibt so mancher Wochentag es einfach nicht mehr, dass man mit Komplimenten um sich wirft, aber ein Lächeln ist definitiv drin. Und es tut beiden gut. Der Frau, die es verschenkt und der Frau, die es empfängt. Wie stand es doch auf einem der Kärtchen beim Blogger-Workshop?

„Die schönste Kurve einer Frau ist ihr Lächeln.“

Entspannte Ruhe auf dem Spielplatz...

Sonntags auf dem Spielplatz

 

Mein Tunika-Kleid ist das besagte von Street One. Sehr praktisch: Dank des Musters sieht man Flecken nicht sofort. Meinen Strohhut habe ich in der Kinderabteilung(!) von H&M gefunden. Schuhe und Sonnenbrille dagegen sind schon mehrere Jahre alt, sodass ich nicht mehr weiß, wo ich sie gekauft habe. 

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