Das Wasser direkt vor dem Fenster und ein Blick bis zum Horizont. Sanftes Schaukeln, unendliche Ruhe und Millionen glitzernde Sonnenstrahlen auf den Wellen. Wer einfach mal als Familie abschalten will, sollte sich die schwimmenden Ferienhäuser der Wasserferienwelt auf Rügen ansehen. Auch im Winter.
Es sind Winterferien. Eigentlich wollen wir nach Prag fahren und die goldene Stadt mit den Kindern entdecken. Doch hier wird einer nach dem anderen krank. Als alle wieder einigermaßen genesen sind, ist von der Ferienwoche nur noch ein langes Wochenende übrig. Wir beschließen kurzerhand, dass Prag noch etwas warten kann und wir bringend frische Seeluft brauchen. Die soll bekanntlich auch gut für die Atemwege sein.
Wir geben Lauterbach auf Rügen ins Navi ein. Der kleine Ort gehört zu Putbus und ist von Berlin aus in knapp drei Stunden erreichbar. Wir fahren bei Stralsund über die beeindruckende Brücke und kommen wenig später im Yachthafen von Lauterbach an, in der Wasserferienwelt Rügen. Außer unserem Fahrzeug steht nur ein weiteres Auto auf dem Parkplatz vor der Rezeption. Es liegen nur noch hier und da Schneereste, aber der Boden ist gefroren und ein eisiger Wind pfeift uns um die Ohren. Im Hintergrund ertönt das Klappern der Masten von all den Segelbooten, die hier im Winter auf dem Trockenen liegen – ein Konzert, das uns die nächsten zwei Tage begleiten wird. Die Kinder finden den Anblick der vielen dicht an dicht stehenden Boote großartig.
Ich genieße den weiten Blick auf den Greifswalder Bodden, der sich dem Gast so tatsächlich nur im Winter bietet. Die Dame an der Rezeption lächelt, als ich ihr sage, dass ich ein wenig neidisch auf den Ausblick während ihrer Arbeit bin. Ob wir Frühstück dazu buchen wollen, fragt sie mich und ich bejahe. Natürlich könnten wir auch selbst Frühstück machen. Wir habe schließlich ein Ferienhaus mit Küche und im Kofferraum der V-Klasse, die wir an diesem Wochenende Probefahren durften, wäre auch Platz für alles gewesen. Doch nach den letzten Tagen wollten wir uns verwöhnen lassen. Das Frühstück im Restaurant Kormoran ist liebevoll angerichtet und lecker. Mit Rührei wäre es für mich perfekt gewesen.
Begeistert gehen wir den Steg entlang zu unserem schwimmenden Ferienhaus fast am Ende des Steges. Für das Gepäck haben wir einen Handwagen genommen. Was mir angenehm auffällt, als wir den Steg entlang gehen: Ein- und zweistöckige Ferienhäuser wechseln sich ab und keines gleicht dem anderen. Jedes hat mindestens eine eigene Terrasse mit direktem Zugang zum Wasser und Platz genug, damit man nicht direkt den Nachbarn aufs Marmeladenbrot gucken kann.
In unserem Ferienhaus angekommen schmeißen Kind 1.0 und Kind 2.o sofort ihre Jacken in die Ecke und stürmen an die Fenster. Egal aus welchem Fenster man schaut, überall hat man direkt das Wasser vor der Nase. Da die Fenster bodentief sind, hat auch Kind 3.0 etwas von diesem wunderbaren Blick. Sie sitzt auf der Decke und beobachtet die Wasservögel, die sich langsam nähern. Sie ahnen wohl, dass die Kinder gleich etwas essbares auftreiben und ihnen zuwerfen werden. Kind 3.0 ist ganz aufgeregt, besonders als die ersten Enten und Mögen direkt auf die Terrasse kommen. Ab diesem Moment ist für sie jeder Vogel eine „Gak Gak“. Das ist auch jetzt noch bei sämtlichen Tauben und Spatzen hier in Berlin so.
Unser Haus hat ein Schlafzimmer mit Doppelbett unten, ein Schlafzimmer mit Doppelbett oben, und ein Schlafzimmer mit Doppelstockbett, ebenfalls oben. Die oberen Zimmer teilen sich eine Terrasse. Das Bad unten finde ich für ein schwimmendes Ferienhaus ungewöhnlich groß. Tatsächlich putzen wir uns am Abend hier alle gemeinsam die Zähne, ohne dass es Gedrängel gibt. Da wir den späten Nachmittag in Binz am Strand verbracht haben, essen wir am ersten Abend im Restaurant der Wasserferienwelt. Wir bekommen den letzten freien Tisch und trotz einer größeren Gruppe ist die Bedienung zügig. Kind 3.0 gibt uns dann aber doch zu verstehen, dass der Tag sehr aufregend für sie war und ich verlasse das Restaurant mit ihr im Kinderwagen schon etwas eher.
Nach ein paar Metern ist sie eingeschlafen und ich genieße den Weg zurück zum Steg und unserem schwimmenden Ferienhaus, obwohl der Wind mir eiskalt um die Ohren bläst. Der Weg ist gut beleuchtet und im Mondlicht ist der Spielplatz neben dem Restaurant gut zu erkennen. Dahinter das Haus mit der Sauna und dem Wellnessbereich. Wir hätten nur in der Rezeption Bescheid sagen müssen, dann hätte man sie für uns angestellt. Aber an diesem Abend stehen für uns mehrere Runden UNO Junior auf dem Programm, bevor wir alle müde in die Federn fallen.
Am nächsten Morgen stehe ich wie ein kleines Kind staunend am Fenster und finde den Sonnenaufgang einfach nur genial und wunderschön. So schön, dass ich komplett vergesse, das auf einem Foto festzuhalten. Allein für die Sonnenaufgänge muss man hier gewesen sein! Wer nicht so früh aufstehen mag oder muss, weil er keine Kinder hat, die mit dem ersten Sonnenstrahl wach werden, dem bleiben noch die Abendstunden, die in der Wasserferienwelt mindestens genauso schön sind. Sie tauchen den ganzen Hafen in ein kupferfarbenes Licht. Wie es wohl im Sommer hier um diese Zeit ist?
Den direkten Vergleich in Bilder gibt es auf der Seite von vamos Eltern-Kind-Reisen: Die Wasserferienwelt Rügen im Sommer und während der Wintermonate. Auf jeden Fall gibt es in der Sommersaison jede Menge Angebote für Kinder. Kinder ab 7 Jahren können einen Kurs in der Segelschule besuchen. Von vamos Eltern-Kind-Reisen ist auch die Kinderbetreuung vor Ort für Kinder ab 3 Jahre, die im Mietpreis für die Ferienhäuser und Appartements schon enthalten ist und lediglich bei Buchung mit angemeldet werden muss.
Am zweiten Tag auf Rügen ist es stürmischer, aber auch sonniger. Wir starten nach dem Frühstück Richtung Prora zum Baumwipfelpfad, machen danach einen Abstecher zur Steilküste und lassen den Tag in der Therme von Sellin ausklingen. Aber davon muss ich noch gesondert berichten. Abends gibt es Pasta in unserem schwimmenden Ferienhaus, mit reichlich Sahnesoße auf nachdrücklichen Wunsch der Kinder und mit einem leichten Schaukeln, an das wir uns schnell gewöhnt haben.
Als die Kinder am nächsten Morgen ihr Spielzeug in die Tasche packen und mein Mann unten in der Küche das Geschirr vom Abend spült, will eigentlich keiner von uns wieder weg. Kind 1.0 sieht sich schon in einem der Segelboote sitzen. Kind 2.0 möchte noch einmal an den Strand fahren oder wenigstens noch einmal auf die Schaukel. Ich möchte mir gern noch mehr Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge angucken. Kind 3.0 möchte eigentlich nur noch kuscheln und stillen, denn der Schnupfen hat in der Nacht auch sie erwischt. Mit einer Babyschnoddernase und dem Wunsch, noch einmal im Sommer hierher zu kommen, fahren wir wieder Richtung Berlin.
im-jaich Marina Lauterbach und
Wasserferienwelt Rügen
Am Yachthafen 1
18581 Lauterbach
Dieser Beitrag ist Teil meines Familienreiseblogs. Für meine Reisen arbeite ich auch mit touristischen Partnern zusammen. Hier erfährst du mehr über mich als Reisebloggerin und meine Reiseartikel.
sehr sehr schön :) <3
Echt super Beitrag, werde den weiterempfehlen :). Gruß aus Vals
Sieht wunderschön aus. :)
Vielen Dank! Es war auch wirklich traumhaft.
Tolle Impressionen, es ist schon länger her, dass ich in Lauterbach war, da gab es diese Ferienhäuser noch nicht (sind auf Rügen eher in Binz & Co unterwegs), wir sollten sie aber unbedingt einmal ausprobieren!
Lauterbach ist nicht weit von Binz. Wir sind nach Bin gefahren, um mal am „richtigen“ Strand zu sein. :-)