Wenn man als Familie in den Winterferien auf dem Weg nach Tirol ist, dann hat man entweder die Skiausrüstung schon im Gepäck oder sich zumindest informiert, wo man den nächsten Skiverleih findet. Wenn man das Vergnügen hat, mich als Familienmitglied zu haben, die sich wenige Wochen vor den Winterferien in den Kopf setzt, mit der Familie in die Berge zu fahren – wohlwissend, dann im achten Monat schwanger zu sein – dann ist das nicht so einfach. Man glaubt gar nicht, was man alles zu lesen bekommt, wenn man schwanger und Winterurlaub googelt! Wenn man zu viel davon liest, würde man sich am Ende als Schwangere nicht mal mehr ins Berliner Umland trauen.
Richtig und wichtig ist aber auch, dass Skifahren und Snowboarden für Schwangere absolut tabu ist – die Sturzgefahr ist viel zu groß. Langlauf wäre eine Alternative, allerdings nur der klassische Stil, auf keinen Fall im Skatingstil. Und Schlittenfahren? Nun ja, es kommt darauf an, wie man den Berg hinunter fahren will. Mit dem richtigen Tempo fällt auch Rodeln ganz klar unter die Risikosportarten im Winter. Doch ich hatte mir meine ganz eigene Rechtfertigung dafür zurecht gelegt, im Hotel nach dem Zustand der Rodelbahnen zu fragen: Ich würde mit Kind 2.0 auf dem Schlitten fahren, die bisher Rodeln nur vom kleinen Hügel im nahegelegenen Stadtpark kannte. Mit ihr an Board und mit meinem Babybauch würde ich schon nicht übermütig werden. Die Großelt… äh, der Weihnachtsmann stellte einen wunderbaren großen Schlitten unter den Weihnachtsbaum, der leider hier in Berlin nicht einmal für eine Abfahrt zum Einsatz kam. Dabei ist es so ein schöner Hörnerschlitten aus Holz. Mein Tipp: Unbedingt die Preise von Schlitten schon vor dem ersten Schnee vergleichen! Wenn die ersten Flocken fallen, sind die Geschäfte leer. Alternativ gibt’s das Wunschmodell dann oft nur noch im Online-Shop.
Wir hatten das Glück, in unserem Hotel aus einer ganzen Reihe an Schlitten wählen zu können, um sie kostenlos zu nutzen. War nur noch die Frage, wo man überhaupt gut rodeln kann, denn auf Skipisten haben Schlitten nichts zu suchen! Eigentlich befand sich in unserem Urlaubsort Lermoos am Grubigstein die längste Naturrodelbahn der Region, aber es war mit +6 Grad tagsüber einfach zu warm für die Jahreszeit. Schön, dass man dank Gästekarte und Skibus alle Ski- und Rodelgebiete der Tiroler Zugspitz Arena bequem erreichen konnte. Und so fanden wir im rund 300 Meter höheren Berwang zwar eine etwas kürzere, aber perfekt präparierte Rodelbahn vor. 1000 Meter pures Rodelvergnügen den Berg hinab und mit der Sesselbahn bequem wieder hinauf.
Meine beiden Jungs fuhren den ganz sportlichen Stil. Ich ließ es mit unserer kleinen Maus vor mir auf dem Schlitten etwas ruhiger angehen. Nun ja, zumindest bei der ersten Abfahrt. Dann ging es schon etwas rasanter zu. Wahrscheinlich war das schon längst jenseits dessen, was für Schwangere als ruhige Alternative zum Skifahren empfohlen wird. Wir hörten jedenfalls erst auf, als die Bahn schon so abgefahren war, dass es wegen der tiefen Fahrrinnen und Buckel für uns Wintersport-Anfänger zu gefährlich wurde. Und was gelernt hatte ich natürlich auch. In Tirol fährt man natürlich nicht Schlitten. Hier heißt ein aus zwei Kufen und einem Gestell bestehendes Wintersportgerät zum Rodeln ganz selbstverständlich Rodel. Wikipedia löst es diplomatisch und sagt einfach Rodelschlitten.
Zur Rodelbahn am Bunkerberg im Berliner Volkspark Friedrichshain sagte Kind 1.0 übrigens nur lahme, kleine Popelstrecke und versicherte, beim nächsten Winterurlaub einen Skikurs machen zu wollen. Ich werde dann schon mal mal nach Wintersport mit Baby Ausschau halten.
Dieser Beitrag ist Teil meines Familienreiseblogs. Für meine Reisen arbeite ich auch mit touristischen Partnern zusammen. Hier erfährst du mehr über mich als Reisebloggerin und meine Reiseartikel.
Eine herrliche Idee, die meinen Kleinen bestimmt gefällt. Rodeln passt aber nur mir und den Kindern, der Vati läuft aber zusammen mit Michael Ski, gerne in die Weite. Beide Möglichkeiten sollen zur Verfügung stehen, damit jeder von uns seine Lieblingsbeschäftigung finden könnte. Wir hoffen auf einen guten Rutsch ins Neujahr, danke!