Nein, wir haben keinen Schrebergarten gepachtet, sondern waren noch einmal an der Ostsee – und zwar in Heringsdorf auf Usedom. Und warum mir beim Steigenberger Grand Hotel and Spa Heringsdorf der Begriff Familiengarten in den Sinn kam, obwohl doch schon das Grand Palais allein 120 Zimmer hat, davon möchte ich hier berichten. Ich hatte ja schon gebloggt, dass unsere Bahnreise ja nicht ganz so entspannt verlief, wie ich meinem Mann vor Abfahrt weis machen wollte. Doch schon bei der Abholung vom Bahnhof stellte sich das Urlaubsgefühl ein, denn nicht nur wir wurden freundlich begrüßt, sondern auch die Kinder ganz herzlich und auf Augenhöhe. Ja, der Mitarbeiter ging in die Knie, um Kind 1.0 und 2.0 die Hand schütteln zu können.
Kurz nach unserer Ankunft bei einem Latte Macchiato (was sonst) auf der Terrasse hatte ich die Gelegenheit für einen kleinen Plausch über das Hotel, das sich schon als das Familienhotel unter den Steigenberger Hotels versteht. In der Hauptsaison zählen erfahrungsgemäß um die 90 Kinder aller Altersgruppen zu den Gästen. Und sie wurden nicht, wie man in einem Hotel mit Kinderbetreuung vermuten könnte, alle in den „Krabbenclub“, das Haus nur für die kleinen Gäste gesteckt, während sich die Eltern am Außenpool die Sonne auf die Nase scheinen lassen. Die Mitarbeiterin erzählte mir vom sensationellen Erfolg der Mottopartys, wie zum Beispiel der Strandburgenbau-Olympiade, bei deren Planung der Restaurantchef immer zur Höchstform auflaufen würde.
Und während sich unser Gespräch um gehobene Hotellerie und Familien mit Kindern drehte und ich von einem Hotel berichtete, in dem wir gleich vier mal an einem Tag so begrüßt wurden, als sähe man uns zum ersten Mal, sah der Restaurantchef auf der Terrasse nach dem Rechten und wurde prompt zum Tisch gerufen. Als ich mich vorstellte, erwiderte er: „Ach Frau Lüttich, wir haben doch telefoniert. Und ich habe wie besprochen einen Tisch für das Barbecue reserviert. Wollen Sie um 18 Uhr kommen, oder doch lieber später?“
In diesem Moment trudelte der Rest meiner Familie am Tisch ein, der sich gleich nach unserer Ankunft davon überzeugt hatte, dass der Pool wirklich hinter der Hecke ist, hinter der man ein leises Plätschern hörte. Genau jetzt war es da, das Gefühl vom Familiengarten, in dem man mehr ist als nur ein zahlender Gast. Von der Strandpromenade her kam eine Familie durch das Gartentor und wusch sich den Sand von den Füßen. Schneller als ich schauen konnte, war mein Nachwuchs wieder von meinem Schoß herunter und lief zur Fußdusche. Eine geniale Einrichtung, vor allem, wenn die Eltern ihre Getränke auch mal in Ruhe austrinken wollen.
An dieser Stelle ein ganz herzlicher Gruß ans Team des Steigenberger Hotels. Die Szene beim Kaffee war einfach zu schön, als dass man sie hätte einstudieren können. Das Barbecue mit Buffet im Bistro Waterfront am Samstagabend war tatsächlich ein echter Gaumenschmaus. Kind 1.0 verputzte drei Lachsfilets vom Grill und kein Fischstäbchen der Welt hätte ihn davon abhalten können.
Unser verlängertes Wochenende stand ganz im Zeichen des Wassers, denn wirklich täglich ging es an den Strand von Heringsdorf und in den Spa-Bereich des Hotels mit Innen- und Außenpool und Saunabereich. Zwei Drittel der Familie planschten schon vor dem Frühstück im Pool und kamen dann mit einem Riesenappetit beim Frühstück mit dem Papa zusammen.
Den Mittagsschlaf hielten wir direkt auf den Liegen am Pool ab, denn das Wetter war grandios. Aber auch bei schlechtem Wetter kann man seine Mittagspause ganz wunderbar im Spa-Bereich verbringen. Einfach mit den Kindern in den Ruhebereich mit den großen Wasserbetten(!) gehen, Buch zum Vorlesen nicht vergessen und sich gemeinsam in den Schlaf schaukeln.
Für den erholsamen Schlaf in der Nacht hatten wir uns für ein Familien-Studio entschieden, das ein separates Schlafzimmer für Kinder hat, auch wenn es natürlich teurer ist, als ein normales Doppelzimmer. Diese Investition lohnte sich auf jeden Fall, denn als Kind 2.0 in der Nacht in unser Zimmer kam und sich dann im King Size Bett ausbreitete, wechselte mein Mann einfach ins andere Schlafzimmer und war froh, dort auch ein großes Standard-Bett vorzufinden. Für alle, die mehr Zeit als nur ein langes Wochenende, sei ein Blick in die Arrangements und Angebote des Hotels geraten. Wer zum Beispiel vier Nächte bleibt, zahlt nur drei.
Echter Familiensinn (und ein Herz für Eltern) zeigte sich übrigens auch im Restaurant des Hotels. Neben einer Kinderspeisekarte, Ausmalbildern und Buntstiften gab es vor allem bei der anschließenden Rechnung für uns Eltern die angenehme Überraschung, dass im Rahmen unserer Halbpension die Speisen für die Kinder nicht berechnet wurden. Als ich nach der Hälfte meines Hauptganges fluchtartig den Raum verlassen musste, weil beide Kinder behaupteten, gaaaanz nötig ein großes Geschäft machen zu müssen, wurde mein Essen ganz selbstverständlich mit in die Küche genommen, dort warm gehalten und mir dann noch einmal neu angerichtet zurück gebracht. Hier zeigte sich einmal mehr die Erfahrung mit bis zu 90 Kindern in der Hauptsaison.
Ach ja, da war doch noch die Sache mit dem Sonnenuntergang. Nun, sie geht nicht so malerisch über dem Meer unter wie anderswo, aber ein in goldenes Licht getauchter Strand am Abend hat auch etwas sehr Entspannendes. Aber da lasse ich einfach die Bilder sprechen…
Dieser Beitrag ist Teil meines Familienreiseblogs. Für meine Reisen arbeite ich auch mit touristischen Partnern zusammen. Hier erfährst du mehr über mich als Reisebloggerin und meine Reiseartikel.
Liebe Sophie, wir reisen regelmäßig hier her und es ist ein tolles Hotel. Seit wir mit Nachwuchs reisen, ist uns erst bewusst geworden, wie familienfreundlich es ist, besonders der Krabbenclub ist für die 18 Monate alte Krabbe eine Anziehung gewesen. Ich teile also Deine Begeisterung, liebe Grüße Susanne
P.S. ich surfe hier mal weiter und suche nach Anregungen für das Jahr 2020 :)